Ich habe heute den Vortrag von Richard David Precht im ausverkauften Schauspielhaus Düsseldorf hören können.
Er redete im Wesentlichen über die dringend notwendige Schulreform im Kontext der Digitalisierung, Industrie 4.0 und des gesellschaftlichen Umbruchs. Precht fordert interdisziplinaere Projektarbeit statt Lernfaecher, ein Casting für Lehrer, die aus der Praxis kommen und lebendigen Unterricht gestalten können. Seine Idee ist, Lehrerakademien für alle Lehrer einzurichten (in denen u.a. Rhetorik und lebendiger Unterricht gelehrt wird) und Lernhaeuser. Es geht um die Ausbildung von Kompetenzen wie Humor, intrinsische Motivation, Kreativität (mein Reden) und Teambildung. Keine Ausbildung von Facharbeitern, weil man jetzt noch nicht weiß, welche Berufe überhaupt noch da sein werden und welche kommen. Vor allem muss das Schulsystem von unten revolutioniert werden. Warum, hat er eindeutig und plastisch dargestellt anhand der verkrusteten Verwaltung, Ministerien und Eitelkeiten der Zuständigen.
Es war fantastisch und sehr einleuchtend. Es war ein Vortrag, der dazu motiviert mitzuhelfen, dass sich das Schulsystem ändert. Precht fordert Coaches, die die Transformation begleiten, am besten aus der Praxis. Also los, let’s do it!
In meinem Buchbeitrag Wirtschaft trifft Kunst habe ich dafür plädiert, Kreativität als Schulfach einzurichten. Im Sinne Prechts würde das dann kein Fach mehr sein, sondern in das neue Schulsystem integriert werden. Auch gut.