links: Michael Rademacher-Dubbick, Mitte: Kristian Dubbick, rechts: Walter Smerling
Fotos: Jochen Müller
Am Sonntag, den 11.11.2018 fand im Duisburger Museum ein Gespräch mit den beiden Geschäftsführern der Firma KROHNE in Duisburg statt über Kunst im Arbeitsalltag, gesellschaftliche Verantwortung und einen Maler als Firmenchef.
Das Duisburger Familienunternehmen KROHNE, das im Bereich der industriellen Prozess-Messtechnik tätig ist, beherbergt eine beachtliche Kunstsammlung mit unterschiedlichen Positionen. Im Interview mit dem MKM-Direktor Walter Smerling sprachen die beiden Brüder Michael Rademacher-Dubbick (Geschäftsführer) und Kristian Dubbick, der selber Maler ist, über die Sammlung und ihre Bedeutung für den Berufsalltag der Mitarbeiter.
Gleich zu Beginn betonten die beiden Brüder des Familienunternehmens, dass die Kunst in der Firma eine lange Tradition besitzt, da der Vater bereits Kunst sammelte. Daraus erklärt sich, dass die Bilder selbstverständlich zur Firma gehören und eine solche Tradition die Unternehmenssammlung durchaus stärkt.
Unlängst sind die Werke der Sammlung daher ein fester Bestandteil des Arbeitsumfelds der Mitarbeiter. Durch die automatische Auseinandersetzung mit den Werken am Arbeitsplatz, soll vor allem kreatives Denken und somit die Produktivität der Mitarbeiter gefördert werden. Mithilfe der Kunst wird versucht, die Angestellten dazu zu animieren, über den Tellerrand zu blicken, sich inspirieren zu lassen und die Gedanken offen zu halten.
Außerdem organisiert die Firma, neben kleinen Rundgängen für die Mitarbeiter, die vereinzelte Führungen an, um die Sammlung zunehmend der Öffentlichkeit durch zugänglich zu machen.
Des Weiteren ist eine Wertsteigerung der Sammlung kein erklärtes Ziel, vielmehr seien die Kunstwerke Teil der Unternehmenskultur und sollen diese bestärken. Daher sammelt die Unternehmerfamilie überwiegend Werke von Künstlern, mit denen man sich gut versteht und deren Arbeiten zur Firmenidentität passen. Diese Nähe zu den Künstlern wurde demonstriert durch die Anwesenheit einiger Künstler, die auch einige Worte über ihr Verhältnis zum Unternehmen mitteilten, darunter der Künstlerfotograf Bernd Jansen.
Über die reine Materialität der Werke hinaus ist auch das freie, künstlerische Denken für die Mitarbeiter von Vorteil. Dass man von diesem Denken profitieren kann, betonte der Mitarbeiter Lars Lemke aus dem Entwicklungs-Team. Demnach kann die Kreativität der Kunst genutzt werden, um Hürden im Arbeitsprozess innovativer und erfolgreicher zu lösen.
Durch das Engagement für Kunst sehen sich die Brüder auch in der Pflicht, eine gesellschaftliche und soziale Verantwortung für die Duisburger Kulturszene, zu übernehmen. Daher fördert das Unternehmen beispielsweise die hiesigen Philharmoniker. Um das kulturelle Leben einer Stadt aufrecht zu erhalten, muss man – laut Rademacher-Dubbick -immer an der Förderung der Kultur dranbleiben und versuchen, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.
Gastbeitrag von Stefanie Valerie Ney