Christian von Grumbkow, Gunther Wölfges, Uta Atzpodien, Vok Dams, Daniel Hoernemann, Ulrike Lehmann. Fotos: Ralf Silberkuhl
Das von Künstlern in Wuppertal gegründete )) freies netz werk )) KULTUR e.V. organisiert seit der Gründung regelmäßige Jour fix-Treffen an unterschiedlichen Kunstorten und Nicht-Kunstorten und fokussiert relevante Themen, die die Kunst- und Kulturszene, die Stadtgesellschaft weiter bringen können. Am Montag, den 19.11.2018, fand der 12. Jour fixe seit Gründung statt. Es war zugleich der zweite, bei dem es um das Thema “Kunst trifft Wirtschaft” ging, diesmal in der Sparkasse Wuppertal. Dabei wurde diskutiert, wie Wirtschaft und Künstler zusammen kommen können, wie zukünftig Kunst und Wirtschaft noch mehr voneinander profitieren und wie Kooperationen konstruktiv, kreativ und nachhaltig aussehen können.
Die Runde wurde mit einem Impulsvortrag von Gunther Wölfges, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Wuppertal, eröffnet. Er betonte zunächst, dass es das Grundprinzip der Sparkasse ist, am Gemeinwohl orientiert zu arbeiten und den Nutzen für die Gesellschaft zu steigern. Neben der Unterstützung beim Wirtschaften gehören hierzu vor allem Kunst und Kultur.
Wölfges stellte heraus, dass es in der Sparkasse Wuppertal bereits seit 50 Jahren Kunst gibt und diese in der Regel einen Bezug zur Stadt besitzt. Seither wurden 137 Ausstellungen realisiert und circa 3.000 Werke von 700 Künstlern erworben, die sich aus verschiedenen Gattungen der Bildenden Kunst zusammensetzen. Außerdem sucht die Bank explizit den Kontakt zu den Ateliers, um neben den Kunstwerken auch die Denkweisen der Künstler kennenlernen zu können.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Kunstsammlung einen bedeutsamen Stellenwert in der Sparkasse Wuppertal einnimmt. Gunther Wölfges Auffassung zufolge kann man sich durch die Farben oder Aussagen der Werke besonders inspirieren lassen. Doch der Zugang zu Kunst, über den die Mitarbeiter verfügen, sollte auch für die Bürger einer Stadt möglich sein, denn: „Kunst und Kultur ernähren den Geist“, so Wölfges.
Im Anschluss bekräftigte Vok Dams, Gründer des Atelierhauses Wuppertal, dass Kunst ein zentrales Kommunikationsmittel ist und es bei einem gedanklichen Austausch zwischen Künstlern und Unternehmen darauf ankommt, dass beide Seiten einen Mehrwert für sich gewinnen können.
Christoph Leonhards, ein Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren Wuppertal, führte aus, dass das Konzept des Vereins darin besteht, den Wirtschaftsstandort Wuppertal zu fördern. Hierbei sieht er die Förderung der Kultur als unerlässlichen Zusatz und schlug vor, neben der eigentlichen Zusammensetzung der Mitglieder aus Selbstständigen und Führungskräften auch Künstler, die als Freiberufler tätig sind, aufzunehmen.
Der in Bonn lebende Künstler Daniel Hoernemann brachte als Beispiel für einen gegenseitigen Austausch das Hospitieren zwischen Künstlern und Unternehmen an. Er erläuterte, dass es für einen Künstler durchaus Sinn machen kann, neben dem Verkauf der eigenen Werke auch die Art und Weise kreativ und innovativ zu Denken anbieten zu können.
In der abschließenden gemeinsamen Gruppendiskussion, die sich der Fishbowl-Methode bediente, stellte sich nochmals heraus, wie wichtig Kultur ist, um interdisziplinäre Brücken zu schlagen. Für eine Humanisierung der Arbeitswelt und das effektive sowie innovative Lösen eingefahrener Arbeitsprozesse in der Wirtschaft bedarf es jedoch eines persönlichen Kontaktes der Beteiligten und ausreichend Freiraum für die künstlerische Praxis.
Gastbeitrag von Stefanie Valerie Ney